Psychiatrische und sozialpsychiatrische Behandlung von Kindern und Jugendlichen

In unserer kinder- und jugendpsychiatrischen Gemeinschaftspraxis diagnostizieren und behandeln wir Störungen der seelischen Entwicklung und Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.

Ein Erstgespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt dient einer ersten Einschätzung und der Planung der weiteren Diagnostik und Therapie. Daraufhin kann z.B. eine testpsychologische Diagnostik, eine ergotherapeutische oder krankengymnastische Befunderhebung erfolgen, oder eine Verhaltensbeobachtung bei unseren sozialpädagogischen, pädagogischen oder psychologischen Mitarbeitern. Zur Vervollständigung unserer Erkenntnisse aus der Diagnostikphase werten wir auch Befunde, Behandlungsberichte, Zeugnisse und ähnliche Unterlagen aus, die schon vorher über die Patientin oder den Patienten erstellt wurden.

In einem Auswertungsgespräch versuchen wir gemeinsam mit den Kindern, Jugendlichen und ihren Familien ein Behandlungskonzept zu erarbeiten, das zu einer Linderung der Beschwerden und Schwierigkeiten aller Beteiligten führen soll. Dabei streben wir an, dass das Kind/ der Jugendliche mit sich selber, in seiner Familie, mit seinen Freunden und in der Schule, bzw. in seiner Ausbildung wieder zufriedener leben kann.

Wir bemühen uns um Behandlungsformen, die sich an den individuellen Bedürfnissen unserer Patientinnen und Patienten und ihres Umfelds orientieren. Je nach Notwendigkeit empfehlen wir Gruppentherapie, einzeltherapeutische Gespräche, Familiengespräche oder auch - wenn notwendig - psychopharmakologische Behandlungen. In die therapeutische Arbeit fließen sowohl Techniken und Erkenntnisse aus der Verhaltenstherapie als auch aus der systemischen Therapie, wie aus der Tiefenpsychologie ein.

Im Verlauf der Behandlung kann die Behandlungsintensität variieren. Sie reicht von regelmäßigen wöchentlichen Terminen, wie z. B. bei Gruppentherapien, über Einzeltherapie und Beratungsgespräche in größeren Abständen, bis hin zu seltenen Terminen im Rahmen einer Verlaufsbegleitung. Sollten sich die Symptome verstärken oder größere Probleme auftreten, kann die Therapie dann ohne größere Schwierigkeiten niedrigschwellig wieder intensiviert werden.

Diese Form der ambulanten kinder- und jugendpsychiatrischen Betreuung ist das Modell der sozialpsychiatrischen Versorgung, in dem durch ein Team von unterschiedlichen Fachkräften vor Ort eine multimodale Behandlung angeboten werden kann.

Außerdem ist über die gute Vernetzung unserer Praxis vor Ort eine enge Zusammenarbeit mit Logopäden, niedergelassenen Ergotherapeuten und Physiotherapeuten, Lerntherapeuten und Psychotherapeuten sowie ärztlichen Kollegen anderer Fachrichtungen eine gute Versorgung gewährleistet.

Bei Bedarf kann mit Einverständnis der Patientinnen und Patienten und ihrer Sorgeberechtigten auch Kontakt zu Schulen, Kindergärten, dem Jugendamt oder Beratungsstellen aufgenommen werden, um Erkenntnisse aus Diagnostik und Behandlung auch in dem Lebensumfeld unserer Patienten und ihrer Familien wirksam werden zu lassen. Mit diesem Behandlungskonzept lassen sich langfristige erfolgreiche Begleitungen und Behandlungen realisieren.

Mittlerweile sind von den etwa 1000 niedergelassenen Kinder- und Jugendpsychiatern in Deutschland, die in etwa 500 Praxen arbeiten, mehr als die Hälfte von diesem Konzept überzeugt und verfolgen seine Umsetzung. Durch eine gute Zusammenarbeit mit der kinder- und jugendpsychiatrischen Klinik vor Ort kann in Krisensituationen oder zur intensiven Behandlung von Störungen die Aufnahme in eine teil- oder vollstationäre Behandlung vermittelt werden. Selbstverständlich übernehmen wir nach Beendigung einer solchen Behandlung die Weiterbetreuung im Rahmen unserer Praxis.

Häufige Vorstellungsgründe in unserer Praxis sind Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungsstörungen der Motorik und Sprache, Teilleistungsstörungen wie LRS und Dyskalkulie, neurologische Symptome wie Tic-Störungen, Belastungs- oder Anpassungsstörungen. Ferner Angststörungen, Depressionen oder Zwangserkrankungen, Pubertätsprobleme, Störungen des Sozialverhaltens, Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörungen, Ess-Störungen und Psychosen.